Geburtsdatum/-ort: 18. Dezember 1892, Rönkhausen
Todesdatum/-ort: 24. April 1944, Brandenburg-Görden
Zur Person und Art des geleisteten Widerstandes
Kilian Kirchhoff, mit bürgerlichem Namen Josef Kirchhoff, war ein katholischer Priester und Franziskaner, der wegen regimekritischer Äußerungen während der
NS-Zeit verhaftet und vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt wurde. Kirchhoff weigerte sich, der Reichsschrifttumskammer beizutreten, und verließ sein
Kloster, um in Küntrop als Seelsorger tätig zu sein. Nachdem er wegen staatskritischer Äußerungen denunziert wurde, verurteilte ihn Roland Freisler am 7.
März 1944 zum Tode. Trotz Fürsprachen aus der Kirche wurde das Urteil vollstreckt. Kirchhoff wurde durch Enthauptung in Brandenburg-Görden hingerichtet.
Kurzbiografie
Kilian Kirchhoff wurde am 18. Dezember 1892 in Rönkhausen geboren. Nach dem Besuch des Franziskaner-Missionskollegs und seiner Priesterweihe 1922 machte er
sich einen Namen als Übersetzer ostkirchlicher Hymnen. 1940 verließ er angesichts des zunehmenden Drucks des NS-Regimes sein Kloster und arbeitete als
Seelsorger in Küntrop. Im Oktober 1943 wurde er wegen kritischer Äußerungen über das NS-Regime verhaftet und im März 1944 zum Tode verurteilt. Am 24.
April 1944 wurde er hingerichtet. Seine Asche wurde 1950 in der Gruft des Franziskanerklosters Werl beigesetzt. Sein mutiger Einsatz gegen das NS-Regime
und sein festes Glaubensbekenntnis machen ihn zu einer herausragenden Figur des kirchlichen Widerstands.
Ehrungen
In seiner Heimatstadt Rönkhausen sind das Pfarrheim der St.-Matthias-Gemeinde sowie das Pfarrheim der St.-Antonius-Gemeinde nach Kilian Kirchhoff benannt.
Ein Seligsprechungsprozess wird von kirchlichen Vertretern angestrebt.