Startseite Personen A-Z Impressum
Widerstand im Nationalsozialismus A-Z

Widerstand im Nationalsozialismus

Walter Bacher

Walter Bacher Geburtsdatum/-ort: Walter Bacher wurde am 30. Juni 1893 in Halle/Saale, Deutschland geboren.

Todesdatum/-ort: Walter Bacher wurde nach dem 29. September 1944 im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau, Polen getötet.

Zur Person und Art des geleisteten Widerstandes: Walter Bacher war ein deutscher Sozialdemokrat und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Er engagierte sich in der Sozialistischen Arbeiterjugend und in der sozialdemokratischen Volksheim-Bewegung. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten beteiligte er sich am sozialdemokratischen Widerstand in Hamburg und hatte Kontakt zu einer Widerstandsgruppe, die antifaschistische Flugblätter verfasste und gefährdeten Personen die Flucht nach Dänemark ermöglichte. Obwohl er selbst die Möglichkeit hatte, aus Deutschland zu emigrieren, lehnte er dies ab und blieb, um weiterhin im antifaschistischen Sinn zu unterrichten.

Kurzbiografie: Walter Bacher studierte nach seiner Reifeprüfung am städtischen Gymnasium in Halle Latein, Griechisch, Geschichte und Archäologie an der Universität Halle und in Freiburg. Er nahm von 1914 bis 1918 als Freiwilliger am Ersten Weltkrieg teil und wurde dabei verwundet. Nach dem Krieg promovierte er 1919 mit einer Arbeit über De Pausaniae studiis Homericis. Von 1919 bis 1927 war er Lehrer an verschiedenen Gymnasien in Merseburg und Berlin und zeitweise als Hauslehrer tätig.

Bacher wurde Jugendsekretär beim Allgemeinen freien Angestelltenbund und Mitglied in der SPD. 1927 erhielt er eine feste Anstellung an der Klosterschule in Hamburg, wo er Latein, Griechisch, Deutsch und Geschichte unterrichtete und auf seine Initiative hin ein altsprachlicher Gymnasialzweig eingerichtet wurde. Im Jahr 1929 heiratete er seine Kollegin Clara Haurwitz.

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933 wurde Bacher aus dem Staatsdienst entlassen. Er setzte sich daraufhin aktiv für den sozialdemokratischen Widerstand in Hamburg ein und hatte Kontakt zu einer Widerstandsgruppe, die antifaschistische Flugblätter verfasste und gefährdeten Personen die Flucht nach Dänemark ermöglichte. Trotz der Möglichkeit zur Emigration blieb er in Deutschland, um weiterhin im antifaschistischen Sinn zu unterrichten. Ab 1935 war er aushilfsweise an der Hamburger Talmud Tora Schule beschäftigt und trat 1935 in die Jüdische Gemeinde Hamburg ein. 1938 erhielt er eine Festanstellung an der Schule.

Im Frühsommer 1942 musste Bacher mit seiner Familie in ein „Judenhaus“ umziehen und am 19. Juli 1942 wurden sie ins Ghetto Theresienstadt.

Themenrelevantes

Hitler-Attentate - Geschichte für Kinder - Personen der Geschichte - Thomas Mann